Aber, aber, Tages-Anzeiger, so viele Foo-Fehler!

Guten Morgen und willkommen zurück in der Korrektorenkolumne! Also beginnen wir nun wieder von vorn – bei «A»? Nein, liebe Leserin, lieber Leser, der Anlass für meine neueste Tirade ist ein rein zufälliger. Aber mal ganz unter uns, prusten Sie nicht auch Ihren Frühstückskaffee auf den Tisch, wenn Sie beim Aufschlagen der Zeitung so etwas sehen?

Jaja, das ist hart, vielleicht sogar herzlich, aber trotzdem falsch: Vor der Konjunktion «aber», die einen Gegensatz, eine Einschränkung, einen Vorbehalt, eine Berichtigung oder eine Ergänzung ausdrückt, kommt nun einmal ein Komma. Und zwar IMMER. Da mögen Herr Grohl und Kollegen im Stade de Suisse noch so sehr ihr Rockbeben inszenieren, in ihren Grundfesten erschüttern können sie die deutsche Grammatik damit noch lange nicht (auch nicht mit dem Brech- bzw. Hebeisen).

Und wenn wir schon am Kritisieren der Kritik sind, dann noch dies:

Die zwei zusätzlichen überflüssigen Kommas gibt es übrigens geschenkt. Ich weiss, ich bin ungerecht: Wahrscheinlich musste die völlig ausgerockte Rezensentin kurz vor der Drucklegung noch schnell ihre Besprechung eintöggelen. Da kann einem schon der eine oder andere Schnitzer durchgehen. Zudem war der Hauskorrektor, wenn nicht schon in der Heia, dann sicher zumindest nicht mehr ganz taufrisch – und ist womöglich auch nicht soooo ein Foo-Fighters-Fan. Der Autor dieser Zeilen seinerseits war beim Lesen der TA-Kulturseite vom 14. Juni 2018 dann aber doch etwas erschüttert. Nur rein grammatisch natürlich. Denn auch er ist Rock-gestählt und hat schon im manchem Stadion mitgegrohlt [sic!].